Landkreis Wertingen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1972) | ||
Koordinaten: | 48° 33′ N, 10° 41′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Verwaltungssitz: | Wertingen | |
Fläche: | 364,41 km2 | |
Einwohner: | 33.700 (27. Mai 1970) | |
Bevölkerungsdichte: | 92 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | WER | |
Kreisschlüssel: | 09 7 49 | |
Kreisgliederung: | 53 Gemeinden | |
Landrat: | Anton Rauch | |
Lage des Landkreises Wertingen in Bayern | ||
Der Landkreis Wertingen gehörte zum bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Vor dem Beginn der Gebietsreform in Bayern am Anfang der 1970er Jahre umfasste der Landkreis 53 Gemeinden.[1] Sein ehemaliges Gebiet liegt heute in den Landkreisen Augsburg und Dillingen an der Donau.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wichtige Orte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die einwohnerstärksten Gemeinden waren Meitingen, Wertingen, Biberbach und Buttenwiesen.
Nachbarkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Donauwörth, Neuburg an der Donau, Aichach, Augsburg und Dillingen an der Donau.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bezirksamt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum 1. Juli 1862 erfolgte in Bayern die Trennung von Verwaltung und Rechtspflege. Beim Landgericht Wertingen verblieben die Aufgaben der Justiz, während für die Verwaltung das flächengleiche Bezirksamt Wertingen errichtet wurde.[2]
Am 20. März 1871 trat das Bezirksamt Wertingen die Gemeinde Druisheim an das Bezirksamt Donauwörth ab.
Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter erhielt das Bezirksamt Wertingen am 1. Januar 1880 die Gemeinde Riedsend des Bezirksamtes Dillingen bei gleichzeitiger Abtretung der Gemeinde Nordendorf an das Bezirksamt Donauwörth.
Am 1. Januar 1910 trat das Bezirksamt Donauwörth die Gemeinde Lauterbach an das Bezirksamt Wertingen ab.
Am 1. Oktober 1929 wurden die Gemeinden Altenmünster, Baiershofen, Eppishofen, Hennhofen, Neumünster, Unterschöneberg und Wörleschwang des aufgelösten Bezirksamtes Zusmarshausen ins Bezirksamt Wertingen eingegliedert.
Landkreis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Januar 1939 wurde im Deutschen Reich die einheitliche Bezeichnung Landkreis eingeführt.[3] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Wertingen.
Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Wertingen im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst. 28 Gemeinden wurden dem Landkreis Augsburg-West, ab dem 1. Mai 1973 Landkreis Augsburg, zugeschlagen. Die Stadt Wertingen und 24 weitere Gemeinden wurden zusammen mit der bis dahin kreisfreien Stadt Dillingen an der Donau dem Landkreis Dillingen an der Donau zugeordnet.[4][5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Quelle |
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1864 | 18.099 | [6] |
1885 | 18.818 | [7] |
1900 | 18.235 | [8] |
1910 | 20.292 | [8] |
1925 | 20.447 | [9] |
1939 | 22.318 | [10] |
1950 | 36.322 | [11] |
1960 | 31.300 | [12] |
1971 | 34.300 | [13] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liste der Bezirksamtsvorstände (bis 1939) und Landräte (ab 1939) [14]
Name | Amtszeit |
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Konrad Vanderome | 1862–1874 |
Franz Xaver Edlhard | 1874–1883 |
Ludwig Lutzenberger | 1883–1905 |
Josef Frank | 1905–1925 |
Hugo Peckert | 1925–1927 |
Ernst Schmitt | 1927–1932 |
Ludwig Pollak | 1932–1945 |
Heinrich Buschlinger | 1945–1946 |
Karl Kocher | 1946–1948 |
Anton Rauch | 1948–1972 |
Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 53 Gemeinden des Landkreises Wertingen vor der Gemeindereform.[15] Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben.
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen WER zugewiesen. Es wurde bis zum 30. Juni 1972 ausgegeben. Seit dem 10. Juli 2013 ist es im Landkreis Dillingen an der Donau und seit dem 1. März 2017 auch im Landkreis Augsburg aufgrund der Kennzeichenliberalisierung wieder erhältlich.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Jakob Wörner: Ehemaliger Landkreis Wertingen, (Kurzinventar) (= Bayerische Kunstdenkmale. Bd. 33, ISSN 0522-5264). Deutscher Kunstverlag, München 1973.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 593.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 786 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
- ↑ Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
- ↑ Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
- ↑ a b www.gemeindeverzeichnis.de
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
- ↑ Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
- ↑ Der Landkreis Dillingen a.d. Donau in Geschichte und Gegenwart, Dillingen 2005
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Wertingen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.